Was sind OER?
OER = Open Educational Resources = freie Bildungsmaterialien
OER sind stark, weil:
- Bildungsmaterialien in einem sehr weiten Verständnis (z. B. Konzepte oder Planungen, Texte, Zusammenfassungen oder Aufgaben, aber auch Online- oder Selbstlern-Kurse)
- frei über Online-Plattformen verfügbar (wie twillo oder HubbS geteilt)
- digital (da sich entsprechende Materialien gut teilen und bearbeiten lassen)
- gut bearbeitbar
- unter offener Lizenz veröffentlicht
Woher kommen OER?
Ausgangspunkt der OER-Initiativen ist die Agenda Bildung 2030 (PDF) der UNESCO aus dem Jahr 2015
Die UNESCO zielt mit der Agenda auf eine inklusive, chancengerechte und hochwertige Bildung für alle Menschen weltweit ab
Die UNESCO veröffentlichte 2019 Empfehlungen zu OER (PDF), in denen diese als geeignete Mittel zur Erreichung der Ziele der Agenda definiert werden
Das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR, ehemals Bundesministerium für Bildung und Forschung, BMBF) fördert in diesem Kontext seit 2016 folgende Maßnahmen:
- OERInfo (2016)
- OE_COM (2023)
- OE_Struktur (2024)
Diese Maßnahmen dienen der Umsetzung der im Jahr 2022 ausgegebenen OER-Strategie der Bundesregierung (PDF).
Auf OERInfo.de finden Sie weitere, anschaulich aufbereitete Informationen zu OER: bspw. ein 90s Erklärvideo, eine ausführliche Definition sowie Infos zu offenen Lizenzen und zum Mehrwert von OER.
Warum OER? ❤️ Emotionale Begründung
„Wissen ist das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.“
— Marie von Ebner-Eschenbach (1830 – 1916)
Dieses Zitat bringt den Kern von OER auf den Punkt: Wissen entfaltet seinen Wert erst im Teilen.
Wer Lehr-Lern-Materialien offen zur Verfügung stellt, stärkt das gemeinsame Lernen und trägt zur Bildungsgerechtigkeit bei.
Ähnlich argumentiert Elinor Ostrom, die 2009 als erste Frau den Wirtschaftsnobelpreis erhielt.
Sie beschreibt Wissen als Allmende — als gemeinsames Gut, das durch gemeinschaftliche Nutzung wächst, statt zu verknappen.
Warum OER? 📈 Rationale Begründung
OER steigern die Effizienz in Lehr-Lern-Prozessen:
- 22 638 neue Büromanagement-Auszubildende im Jahr 2023 👩💼
- Durchschnittlich 22 Schüler:innen pro Klasse 👥
- Ca. 1 029 Klassen allein im 1. Lehrjahr 🏫
- Etwa 1 000 Lehrkräfte, die ähnliche Unterrichtsinhalte täglich neu aufbereiten 👩🏫
Das Teilen und gemeinsame Bearbeiten von Materialien reduziert redundante Arbeit und ermöglicht eine bessere Nutzung gemeinsamer Ressourcen.
So kann mehr Zeit in die didaktische Gestaltung und Begleitung von Lernprozessen fließen.
Warum OER? ✨ Qualitative Begründung
Neben Effizienzgewinnen kann OER die Qualität von Lehr-Lern-Arrangements erhöhen.
Durch kooperative Entwicklung und kollegiale Begutachtung entstehen Materialien, die didaktisch reifer, aktueller und vielfältiger sind.

Bildquelle: erstellt mit ChatGPT · Lizenz: CC BY 4.0
Offene Zusammenarbeit führt so zu reflektierteren, anschlussfähigeren und lernförderlicheren Ergebnissen — und stärkt eine Kultur des Teilens, die weit über das einzelne Unterrichtsmaterial hinausgeht.
Fazit
OER stehen für mehr als frei verfügbare Materialien:
Sie verkörpern eine Haltung — die Bereitschaft, Wissen zu teilen, voneinander zu lernen und Bildung als gemeinsame Aufgabe zu verstehen.
Ob emotional, rational oder qualitativ begründet:
OER sind ein Schlüssel zu einer offenen, kollaborativen und gerechten Bildungslandschaft.